Was ist Kunstleder?
Schon früh versuchte man, Lederimitate, also günstige und haltbare Alternativen zum launischen und knappen Echtleder, als einfach verfügbare Meterware herzustellen. Kunstleder im engeren Sinn gibt es seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Es besteht aus mindestens zwei Komponenten: einem textilen Trägerstoff aus Natur- oder Kunstfasern, auf den eine Deckschicht aus eingefärbtem Kunststoff auf PU- oder PVC-Basis aufkaschiert wird.
Verwendung von Kunstleder
Weiches Kunstleder wird, wie oben beschrieben, gerne als vielseitiger Bezug für Sitze und Liegen eingesetzt. Dabei ersetzt es zum Beispiel Nappaleder an Sitz- und Liegemöbeln wie Sesseln, Sofas und Bänken. Auch in Wartebereichen und Büros, in Auto, Schiff und Flugzeug oder bei medizinischen Anwendungen wie Behandlungsstühlen und -liegen lässt sich tierisches Leder ganz leicht durch Lederimitat ersetzen. Dabei sind, abweichend von echtem Leder, nahezu alle denkbaren Farben und Muster möglich, ob rot, braun, beige, tannengrün, türkis, schwarz, grau, Metallic-Tönen oder auch Kombinationen. Auch bei Türverkleidungen, Wandelementen, Konsolen, Schaltbälgen und anderem wird Nappaleder-Imitat wegen seiner hervorragenden Eigenschaften echtem Leder gerne vorgezogen.
Arten von Kunstleder
Allen synthetischen Ledern gemein ist, dass sie als industrielle Meterware gefertigt werden und oft den Eindruck von echtem Leder erwecken sollen. Hierfür wird auf eine textile oder synthetische Trägerschicht eine bzw. mehrere Schichten aus PVC oder Polyurethan aufgetragen. Für die täuschend echte Optik und Haptik wird die Oberfläche dann mit einer Struktur- bzw. Narbenprägung versehen. Eine Finishierung schützt vor mechanischer Beanspruchung und anderen Umwelteinflüssen. Je nach Einsatzzweck gibt dünne, mitteldicke oder dicke Varianten. Gemein ist allen hochwertigen Kunstledern, dass sie sich exakt auf den Bedarf des Verarbeiters zuschneiden lassen. Teurer Verschnitt wie bei echtem Leder, kann minimiert werden.
Kunstleder vs. Echtleder
Echtleder ist eines der ältesten von Menschen hergestellten Kulturgüter. Bereits in der Steinzeit diente es als Bekleidung, Schutz, Behältnis und mehr. Naturleder wird in einem aufwendigen Prozess aus Tierhäuten gewonnen. Um es geschmeidig und haltbar zu machen, wird es mechanisch und chemisch bearbeitet.
Kunstleder hingegen ist ein synthetisches Lederimitat, das in beliebigen Mengen industriell als Meterware hergestellt werden kann. Materialeigenschaften, Optik und Struktur lassen sich dabei endlos variieren: von den beliebten Narbungen unterschiedlichster Naturleder über textile Gewebestrukturen samt Nähten und Steppungen bis hin zu freien, technischen Prägungen.
Qualität von Kunstleder
Der synthetische Doppelgänger von echtem Leder hat heute nichts mehr mit den manchmal noch unbeholfenen Imitaten früherer Jahrzehnte zu tun. Moderne Kunstleder sind optisch und haptisch mindestens gleichwertig, oft überlegen und für die industrielle Fertigung besser geeignet als das Vorbild. Auch beim Thema Nachhaltigkeit kann der innovative Möbelstoff überzeugen: Kunstleder mit recycelbaren Materialkomponenten, biobasierten Rohstoffen oder sogar mit Recyclinganteil aus Flaschen-PET oder Kaffeesatz sind schon heute Wirklichkeit.
Beständigkeit von Kunstleder
Im Unterschied zu natürlichem Leder können mechanische Beanspruchung, Sonnenlicht und Feuchtigkeit dem hochgradig wasser- und UV-resistenten Imitat nur wenig anhaben. Da verblasst nichts, nichts wird vorzeitig brüchig oder fleckig. Der Hightech-Stoff sieht bei respektvoller Pflege auch nach Jahren noch aus wie nahezu neu. skai® Bezugsstoffe bestechen darüber hinaus mit perfekter Alltagstauglichkeit. Bei anspruchsvollen Anwendungen in Hospitality oder Mobility sorgt eine innovative Oberflächen-Versiegelung für unübertroffene Widerstandskraft gegenüber Ketchup- und Rotweinflecken, Jeansabrieb oder sogar mutwilliger Verschmutzung! Das freut nicht nur das Auge, sondern auch den Geldbeutel!
Verarbeitung von skai® Kunstleder
Kunstleder kann als Meterware in großen Rollen gefertigt, transportiert, gelagert und verarbeitet werden. Das Lederimitat ist kostengünstiger und schneller herzustellen als Echtleder, bei der Verarbeitung fällt weniger Verschnitt an. Kunstleder lässt sich einfach und sicher schneiden, heften, nähen, nageln und kleben. Je nach Produkt und Anwendung lässt sich unser skai® Kunstleder auch um Rundungen und Kanten ziehen.
Wie wird skai® Kunstleder hergestellt?
Kunstleder-Herstellung: Auf einen Trägerstoff aus synthetischen Fasern wird auf großen Maschinen eine elastische Deckschicht aus PU- oder PVC-Kunststoff aufgestrichen und dann wird die Schaumschicht aufgebracht. Danach erfolgt die Oberflächenprägung des Lederimitats: Rindsleder, Strauß oder Fantasieprägungen – fast alles ist möglich und gehört auch zum skai® Standard-Repertoire. Abschließend schützt eine transparente Schutzschicht die Oberfläche vor Schmutz, Abrieb und UV-Strahlung.
Kunstleder Reinigung und Pflege
Kunstleder Reinigung und Pflege: Es ist ein enorm pflegeleichtes Bezugsmaterial. Meist genügt es, die Oberfläche mit warmer, milder Seifenlauge und einem Mikrofasertuch abzuwischen und danach abzutrocknen. Bei stärkeren Verschmutzungen kann auch eine weiche Handbürste verwendet werden. Im Unterschied zum offenporigen Echtleder nimmt Lederimitat auch Saft- oder gar Rotweinflecken nicht übel, wenn der Fleck unverzüglich vom Stoff abgewischt wird. Dort, wo Polsterstoffe aus Kunstleder besonderen Belastungen ausgesetzt sind, zum Beispiel in der Gastronomie, sorgt die innovative staynu-Beschichtung für unerreichte Widerstandskraft gegen Anschmutzung – sogar Permanent-Marker geht problemlos wieder ab!